Von Gläser zu KWD
Carl Heinrich Gläser war von Beruf Sattler und Wagenbauer in Dresden.
Gläser gründete 1864 eine Werkstätte für den Bau von Kutschwagen und Pferdeschlitten in der Rampischen Str. 6 in Dresden. Auf Grund der guten Qualität der von ihm gebauten Chaisen (Kutschen) und Schlitten, erhielt Gläser ab 1865 auch Aufträge vom Königlichen Marstall und vom Königlichen Oberstallamt in Dresden.
1898 wurde Friedrich August Emil Heuer, der Gläser bis dato mit Kutschen Rohbauten beliefert hatte, Mitinhaber der Firma Gläser.
Den Erfolg der später von Heuer gegründeten und Weltruhm erreichenden Gläser Karosserie GmbH mit dem Bau von Karosserien für luxuriöse Cabriolets der verschiedensten Automobilhersteller (Alfa-Romeo, Audi, Austro-Daimler, BMW, Cadillac, Ford, Hanomag, Horch, Maybach, Mercedes-Benz, Opel, Steyr, Stoewer, Wanderer...) erlebte der 1902 verstorbene Gläser nicht mehr.
KWD
Nach der Zerstörung Dresdens im Februar 1945 hatte man die verbliebenen Betriebseinrichtungen der Gläser Karosserie GmbH nach Neustadt an der Aisch in Bayern verlagert und dort auch wieder eine Firma Gläser gegründet, der ein größerer Erfolg jedoch verwehrt blieb. Am Sitz des Stammwerks versuchte der VEB Karosseriewerk Dresden (KWD) an die Produktion des Vorgängers anzuknüpfen.
Man fertigte eine neue Karosserie für das F8-Cabrio, auf Basis des von der IFA nahezu unverändert weitergebauten Vorkriegs-DKW-Typ F8 sowie verschiedene Karosserievarianten des EMW 327.
Später wurden Karosserien für den Wartburg und den IFA P240 Sachsenring gefertigt.
Ebenfalls beteiligte man sich an der Entwicklung der Kunststoffkarosserie des P70 und fertigte die Limousine und das Coupe.
Bis 1990 wurden dort Serienkarosserien für den Wartburg Tourist gefertigt. 1994 wurde KWD privatisiert und arbeitet seitdem als Zulieferer für die Automobilindustrie.